16.04.2024 – Das Verpackungsregister LUCID, initiiert und betrieben von der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR), hat einen Meilenstein erreicht, der einen tiefgreifenden Wandel im Markt des Verpackungsrecyclings markiert. Mit einer Million Registrierungen verdeutlicht dieses Register einen neuen Standard an Transparenz und Fairness. Unternehmen weltweit übernehmen vermehrt die Produktverantwortung für ihre Verpackungen.
Effektive Maßnahmen und erweiterte Kontrollen
Besonders die jüngste Novelle des Verpackungsgesetzes führte zu gerechteren Wettbewerbsbedingungen. Seit dem 1. Juli 2022 müssen sich Unternehmen, die ihre Waren in Deutschland erstmals gewerbsmäßig vertreiben, im Verpackungsregister LUCID registrieren. Die ZSVR vereinfachte den Registrierungsprozess, um den Aufwand für Unternehmen zu minimieren. Elektronische Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister sind seitdem verpflichtet, die Registrierungs- und Systembeteiligungspflichten ihrer Händler zu überprüfen.
Seit Ende 2021, insbesondere jedoch im Jahr 2022, verzeichnet das Verpackungsregister LUCID einen signifikanten Anstieg der Registrierungszahlen. Seit Januar 2022 haben sich fast 750.000 Unternehmen neu registriert, wobei über 400.000 aus China stammen. Diese Zahlen unterstreichen die weltweite Bedeutung und Akzeptanz des Registers, das mittlerweile Registrierungen aus über 160 Ländern verzeichnet. Dies markiert einen drastischen Anstieg im Vergleich zu den 55.000 Registrierungen vor fünf Jahren. Laut der ZSVR verdeutlicht diese Steigerung die erfolgreichen Bemühungen, den Markt des Verpackungsrecyclings zu reformieren. Aktuell verzeichnet das Register 977.000 Registrierungen für Verpackungen, die dualen Systemen zugeführt werden müssen.
Fairer Wettbewerb durch klare Regeln
Die ZSVR legt die Spielregeln fest, um ein Level-Playing-Field zu gewährleisten. Der Katalog systembeteiligungspflichtiger Verpackungen und der Mindeststandard recyclinggerechter Verpackungen sind nur einige Maßnahmen. Verstöße werden identifiziert und sanktioniert.
Produktverantwortung und Finanzierung des Recyclings
Die Registrierung im Verpackungsregister LUCID ist nur der erste Schritt. Unternehmen müssen zusätzlich das Recycling ihrer Verpackungen finanzieren. Seit 2018 ist der Systembeteiligungsgrad deutlich gestiegen, was zur finanziellen Funktionsfähigkeit des Marktes beiträgt.
Die ZSVR-Vorsitzende Gunda Rachut betonte die Bedeutung des Meilensteins und die Vorreiterrolle von ZSVR und LUCID auf internationaler Ebene. Mit wegweisenden Regelungen ist man bereit für kommende Herausforderungen auf EU-Ebene.
Mehr als 20.000 Ordnungswidrigkeiten seit 2019 weitergeleitet
Seit 2019 hat die ZSVR außerdem über 20.000 Ordnungswidrigkeiten an die Vollzugsbehörden der Länder weitergeleitet, nachdem sie Verstöße identifiziert und den Vollzug vorbereitet hat. Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR, hebt die Bedeutung dieses Meilensteins hervor: „Eine Million Registrierungen im Verpackungsregister LUCID ist mehr als eine bloße Zahl. Sie verdeutlicht die enormen Fortschritte, die wir auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Wettbewerb bereits gemacht haben. Die ZSVR und das Verpackungsregister LUCID spielen international eine führende Rolle und dienen als Vorbild. Der Gesetzgeber hat wegweisende Regelungen erlassen und geplante Vorgaben der europäischen Verpackungsverordnung vorweggenommen, einschließlich der Kontrollpflichten für Marktplätze. Dadurch sind wir gut gerüstet für kommende Entwicklungen auf EU-Ebene.“
Getrübte Freude bei den dualen Systemen
Trotz des rapiden Anstiegs an Registrierungen haben sich die bei dualen Systemen registrierten Verpackungsmengen nicht erhöht und verharren derzeit auf dem Niveau von 2020. Dies lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: Einerseits sind aufgrund der Ausweitung des Pflichtpfandes einige 10.000 Tonnen pro Jahr aus der Lizenzierungspflicht herausgefallen. Andererseits hat die nachlassende Konjunktur zu einem geringeren Verpackungsverbrauch geführt.
Laut Prognosen der GVM (Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung) wird die Gesamtmenge an systembeteiligungspflichtigen Verpackungen von 8,1 Millionen Tonnen im Jahr 2022 auf 7,9 Millionen Tonnen im letzten und auf 7,6 Millionen Tonnen in diesem Jahr sinken. Für das Jahr 2024 prognostiziert die GVM zusätzliche Rückgänge bei Verpackungen für Bautätigkeiten und Renovierungen. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Verpackungsmengen sind leichtere Verpackungen.
Für das Jahr 2024 erwartet die GVM aufgrund der gesetzlichen Angebotspflicht von Mehrweg in der Gastronomie außerdem einen deutlichen Rückgang von Kunststoffverpackungen.
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Quelle
https://www.verpackungsregister.org/information-orientierung/neuigkeiten-presse/pressemitteilungen-aktuelles/detail-ansicht-newseintraege/news/1-million-registrierungen
https://www.euwid-recycling.de/news/wirtschaft/eine-mio-registrierungen-im-zentralen-verpackungsregister-090424/
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